In den belebten Straßen unserer Städte hinterlassen Murals nicht nur farbenfrohe Spuren, sie werten auch unmittelbar das Quartier auf und tragen auch entscheidend zu einer vielfältigen und lebendigen Stadtkultur bei. Welche (erlebbaren) Mehrwerte das sind, das haben wir uns einmal genauer angeschaut.
Murals sind künstlerische Werke die die kulturellen Vielfalt untermauern und die Identität von Stadtvierteln prägt. Künstler:innen nutzen diese großflächigen Leinwände als Plattform, um Geschichten zu erzählen. Sie stellen die lokale Kultur dar, indem sie beispielsweise historische Ereignisse kreativ verarbeiten und als Zeitzeuge von regionalen Ereignissen fungieren, wodurch lebendige visuelle Chroniken entstehen können. Oder sie nehmen soziale Errungenschaften und*oder Missstände ins Visier, wodurch sie den gesellschaftlichen Diskurs fördern und den Austausch zwischen den Quartiersbewohner:innen provozieren.
All das unterstützt die Identität der Bewohner:innen mit ihrem Kiez, was wiederum eine Vielzahl an Vorzügen (auch wirtschaftlicher Natur) zur Folge hat, denkt man nur einmal an eine Stabilisierung der Mieterschaft durch Förderung der Lebensqualität mit Kunst im öffentlichen Raum, oder an die dezentralisierte Quartierspflege, die damit wie selbstverständlich einhergeht.
Murals machen Kunst niedrigschwellig und für alle zugänglich, da sie in der Regel im öffentlichen Raum entstehen. Die Straßen werden zu einer gigantischen Kunstgalerie, ohne Eintrittsbarrieren. Dies schafft eine demokratische Plattform für Kunstgenuss und ermöglicht es, dass Menschen aller sozialen Schichten und Altersgruppen Kunst auf unmittelbare Weise erleben können. Die bunten und ausdrucksstarken Wandgemälde verleihen dem urbanen Umfeld eine einzigartige künstlerische Note, die weit über traditionelle Galerieräume hinausreicht - und auch deutlich leichter für die Menschen zu verstehen ist.
Durch die Integration von Kunst in den öffentlichen Raum wird die Kunst dem elitären Image entrissen und für jeden sichtbar und erlebbar. Dieses Argument bringt nicht nur soziale, sondern auch politische Vorzüge im Sinne eines effizienten Lobbyings mit sich.
Die Aufwertung ganzer Viertel durch gezielt gesetzte Kunst im urbanen Raum kann auch touristisch von Ihrer Stadt effizient genutzt werden. Die Touristen werden von der künstlerischen Vielfalt angezogen, was zu einem Anstieg der Besucherzahlen und der Ausgabenbereitschaft in den lokalen Geschäften und Restaurants führt. So wird die Aktivierung von Leerständen nicht nur zu einem ästhetischen Gewinn für die Stadt, sondern auch zu einem Motor für Tourismus und wirtschaftlichen Aufschwung.
Insgesamt sind Murals mehr als nur Kunst an Wänden. Sie sind kulturelle Wegweiser, öffentliche Galerien, Attraktionen für Touristen und Katalysatoren für soziale Interaktion und Integration. Ihr Mehrwert erstreckt sich weit über das Visuelle hinaus und macht sie zu einem integralen Bestandteil einer lebendigen, zeitgemäßen Stadtkultur.