In der aktuellen Diskussion um nachhaltige Investments rückt immer mehr der soziale Aspekt, das "S" in ESG, in den Fokus. Es geht darum, wie Unternehmen mit ihren Mitarbeitern, Kunden und der Gesellschaft im Allgemeinen umgehen und welche Auswirkungen ihre Geschäftstätigkeiten auf die Gesellschaft haben. Eine Möglichkeit, hier als Unternehmen positiv zu wirken, das über Immobilien verfügt, ist die Bereitstellung von leerstehenden Flächen zur temporären, kulturellen Zwischennutzung.
Unter kultureller Zwischennutzung versteht man die temporäre Nutzung von Leerständen, brachliegenden Flächen oder Gebäuden für kulturelle Projekte. Dabei geht es nicht nur um die Nutzung als Event-Location oder temporäre Ausstellungshalle, sondern auch um die Schaffung von Räumen für Kunstschaffende, Kreative und soziale Initiativen.
Die Idee dahinter ist, dass die temporäre Nutzung von Leerständen eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten schafft. Die Eigentümer aktivieren ihreLeerstände und Brachflächen temporär und der Stadtteil oder das Quartier profitiert von einem neuerlichen, kulturellen Angebot.
Die kulturelle Zwischennutzung hat verschiedene positive Effekte. Sie schafft Raum für kulturelle und soziale Projekte, die sich sonst keinen Raum leisten könnten. Dadurch kann sie einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Vielfalt leisten und dazu beitragen, dass Stadtteile oder Quartiere lebendiger und attraktiver werden. Gleichzeitig kann sie dazu beitragen, Leerstände zu reduzieren und den öffentlichen Raum zu aktivieren. Dadurch kann sie auch eine positive Auswirkung auf die Sicherheit im öffentlichen Raum haben.
Unternehmen können durch die Unterstützung von kulturellen Zwischennutzungen einen positiven Beitrag zum sozialen Aspekt von ESG leisten. Sie können ihre leerstehende Gebäude oder Brachflächen für soziokulturelle Projekte zur Verfügung stellen, wodurch sie einer unterrepräsentierten Gesellschaftsgruppe (Kunstschaffende) eine Sichtbarkeit ermöglichen. Zusätzlich schaffen Unternehmen so für ihre unmittelbare Nachbarschaft erlebbare Mehrwerte, die als kultureller Anziehungspunkt neue Anreize für den bezirk schaffen. Daraus resultieren in der Regel auch wirtschaftliche Anschübe für das Quartier, da kulturelles Angebote zur Erhöhung von Fußgänger-Frequenzen und eine grundsätzliche Aufwertung des Stadtraums beitragen.
All diese Nebenaspekte können genauso wie ihre primären Unterstützungen im Bereich der Raumfindung für Kunst & Kultur im Sinne des 'S' in ESG reportet werden.
Die kulturelle Zwischennutzung ist ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige und soziale Stadtentwicklung . Unternehmen können durch die Förderung von kulturellen Projekten einen wichtigen Beitrag zur positiven Entwicklung von Stadtteilen oder Quartieren leisten und gleichzeitig ihre soziale Verantwortung wahrnehmen. Dabei kann die kulturelle Zwischennutzung ein innovativer Ansatz sein, der nicht nur ökonomische, sondern auch soziale und kulturelle Aspekte berücksichtigt.
Die Reporting-Fähigkeit kultureller Zwischennutzung ist mannigfaltig und von vielen Faktoren (sozialschwacher Aktionsraum, unterrepräsentierte Zielgruppe, gendergerechte Zusammensetzung der geförderten und agierenden Personen, uvm.) abhängig. Hier ein paar Stichpunkte, die Ihr Unternehmen im Zuge einer kulturellen Zwischennutzung nutzen kann:
Allgemein ist die kulturelle Zwischennutzung ein wichtiges Puzzleteil einer pulsierenden und lebendigen Stadtentwicklung. Steigende Mieten und Nebenkosten belasten die Kunst- & Kulturszene unserer Metropolen massiv. Hier kann kulturelle Zwischennutzung eine temporäre Linderung verschaffen.
Ohne Kunst und Kultur verlieren unsere Städte, Bezirke und Quartiere an Lebensqualität. Faktische Erlebnisse sind der Kern beliebter Kieze.