Partizipative Quartiersentwicklung ist ein dynamischer Prozess, bei dem Anwohner:innen, lokale Unternehmen und andere Interessensgruppen aktiv in die Gestaltung ihres Lebens- und Arbeitsumfelds eingebunden sind. Im Gegensatz zu traditionellen Herangehensweisen erfolgt hier die Entscheidungsfindung in einem Buttom-Up-Prinzip, also von unten nach oben, was eine breite Beteiligung und Diversität ermöglicht und fördert.
Wir haben Ihnen in aller Kürze die wichtigsten Eigenschaften und Parameter moderner, partizipativer Quartiersentwicklung niedergeschrieben.
Digitale Partizipation:
Die Digitalisierung hat die Bürgerbeteiligung revolutioniert. Durch Online-Plattformen und soziale Medien können Anwohner:innen leicht Ideen tei- len und direkt an Planungsprozessen teilnehmen.
Nachhaltigkeit im Fokus:
Moderne Quartiersentwicklung setzt verstärkt auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Grünflächen, erneuerbare Energien und umweltfreundliche Infrastrukturprojekte schaffen eine lebenswerte Umgebung.
Inklusion und Diversität:
Die Förderung von Inklusion und Diversität ist zentral. Unter- schiedliche soziale Gruppen werden aktiv eingebunden, um eine vielfältige und gerechte Gemeinschaft zu formen.
Kreative Raumgestaltung:
Statt standardisierter Bauvorhaben setzt moderne Quartiersentwicklung auf kreative Raumgestaltung. Coworking Spaces, Gemeinschaftsgär- ten und Kunstprojekte prägen die neue Ära der urbanen Raumplanung.
Soziale Innovation:
Partizipative Quartiersentwicklung strebt nach sozialer Innovation. Neben physischen Strukturen werden auch soziale Dienstleistungen, Bildungseinrichtungen und Gemeinschaftsprojekte gefördert, um das Wohlbefinden der Bewohner zu steigern.
Die Herausforderungen und Chancen der partizipativen Quartiersentwicklung sind vielfältig. Die ZUkunft eines nachhaltigen Einfluss möglichst vieler Gesellschaftsgruppen auf die Zukunft einer Stadt liegt, wie so oft, in der Schnittstelle zwischen gesellschaftlicher Zielstrebigkeit, wirtschaftlicher Notwendigkeit und dem politischen Willen. Wenn wir es tatsächlich schaffen, diese drei Pole miteinander in Einklang zu bringen - und „ESG" ist dabei eines der hoffnungsvollsten Instrumente - erbauen wir uns eine Welt, die nicht mehr die Gleiche sein wird. Allein nur die Idee, den wirtschaftlichen Mehrwert in einem konstruktiven Miteinander beziffern zu können, würde zu einem neuerlichen Wohlstand führen, bei dem Reichtum herrscht, weil und nicht obwohl wir soziale Belange in den Vordergrund stellen.
Auf eben eine solche Welt gilt es hinzuarbeiten. Es ist unsere Aufgabe, wirtschaftliche Faktoren zu erkennen, zu benennen und zu nutzen, die neben ihrer Wirtschaftlichkeit auch das Soziale unterstützen und vorantreiben. Die Partizipation und strukturierte Partizipationsprozesse aller Art sind dabei unumgänglich, weil sie allen teilhabenden Gesellschaftsgruppen eines Prozesses die Möglichkeit geben, ihre Belange, Wünsche und Hoffnungen mit einzubringen.
Wem diese Zeilen bislang zu theoretisch waren, der halte sich nur einmal ein aktuelles Thema deutscher Städte vor Augen: das Innenstadtsterben. Auch wenn es sich hierbei um eine Verzwickung vieler, komplexer Sachverhalte handelt, ist Eines nicht von der Hand zu weisen, nämlich dass die Monokultur, die wir jahrzehntelang in unseren Innenstädten gepflegt haben, heute nicht mehr funktioniert. Was es braucht sind weitere Anreize neben dem Konsum, der die Bewohnerinnen und Bewohner einer Stadt dazu verleitet, die Innenstadt aufzusuchen.
Ein effizienter Weg, um zu erfahren, welche Anreize dies sein können, sind Partizipationsprozesse.