Konzeption

Placemaking in der aktuellen Schieflage der Immobilienwirtschaft

Als Dienstleister für Immobilienunternehmen sehen wir täglich, wie sich der Markt wandelt und wie wichtig der strategische Einsatz von Placemaking im Real Estate für erfolgreiche Stadtentwicklungsprojekte ist. Placemaking ist längst kein reines Gestaltungstool mehr, sondern ein wesentlicher Bestandteil einer umfassenden Standortmarketing-Strategie, die Social Value schafft und den nachhaltigen Social Impact ermöglicht, der von den Kunden mehr und mehr verlangt wird.

Placemaking als Katalysator für wirtschaftliche und soziale Entwicklung

Aktuell steht die Immobilienbranche vor großen Herausforderung, nachhaltige Konzepte zu entwickeln, die ökonomische Rentabilität und sozialen Nutzen vereinen.

Nehmen wir die Hauptstadt als Beispiel: Placemaking in Berlin zeigt, dass gezielte Interventionen nicht nur die Attraktivität eines Standorts erhöhen, sondern auch langfristige Investitionen anziehen. Durch die strategische Neugestaltung und Zwischennutzung ungenutzter Flächen finden hier vielerorts Aufwertungsprozesse statt, die auf der einen Seite den Werterhalt im Zuge von amtsbedingter oder baulicher Verzögerungen stabilisieren und auf der anderen Seite Flächen zur gesellschaftspolitischen Platzierung des Bauprojekts eröffnen, die in weiterer Folge der Realisierung des Projekts zu Gute kommen. Die neu geschaffenen Treffpunkte beleben die Umgebung und schaffen für lokale Unternehmen durch mehr Besucherfrequenz spürbaren Mehrwert, was sich lobbyingtechnisch in schlagkräftige Argumente für eine zügige Realisierung des Bauprojekts nutzen lässt.

Herausforderungen der Immobilienbranche im Placemaking

Eine der größten Hürden, die wir derzeit im Bereich Placemaking im Real Estate beobachten, ist die Kosten-Nutzen-Abwägung bei sozialen Investitionen.

Social Value und Social Impact stehen zwar hoch im Kurs, aber viele Investor:innen hinterfragen den konkreten Mehrwert solcher Projekte. Dies liegt unter anderem an den nur schleppend vorangehenden Veröffentlichungen der Parameter der Sozialtaxonomie sowie an fehlender Vorstellungskraft, dass die Schaffung sozialer Mehrwerte wirtschaftliche Vorzüge bereitstellen können. Dass hier zu kurz gedacht wird, wenn es um die Rentabilität von Placemakgin geht, zeigen alleine schon die sich rasch wandelnden Anforderungen zur Kreditwürdigkeit von Unternehmen, bei denen die Banken mehr und mehr auch die sozialen und ökologischen Auswirkungen des zu finanzierenden Projekts mit in ihre Entscheidungen über die Kreditvergabe mit berücksichtigen. Allein bei diesem Argument ist es also ein einfaches Zahlenspiel, bei dem die Bauherr:innen entscheiden können, ob sie für eine überschaubare Investition ihre Chancen auf einen hohen, zwei- bis dreistelligen Millionenbetrag steigern wollen, oder nicht. Der Social Value und Social Impact eines Projekts wird dabei zu einem wirtschaftlichen Argument und das ist, in unseren Augen, auch gut so, denn es belegt die Verbesserung unseres Zusammenlebens mit einer wirtschaftlichen Kraft, die es vor ESG, CSR und Co. noch nicht gab. Dabei ist es nicht der einzige Vorteil, den der Social Value für ein Bauprojekt mit sich bringt, denn die geöffneten Flächen und Angebote können obendrein natürlich auch im Sinne des Marketings, des Lobbyings und des Networkings von den Projektentwickler:innen genutzt werden, was zusätzliche, auch wirtschaftliche Mehrwerte bereithält. So lassen kreativ gestaltete, öffentliche Flächen und eine gezielte Zwischennutzung in Berlin und anderen Städten sich dabei gezielt in eine Standortmarketing-Strategie integrieren, die langfristig wirtschaftlich tragfähig ist.

Warum Social Impact in der Stadtentwicklung unverzichtbar ist

Ein zentraler Bestandteil von Placemaking ist der soziale Aspekt: Räume zu schaffen, die das Gemeinschaftsgefühl stärken und den Anwohnern ein Zugehörigkeitsgefühl geben. Durch partizipative Prozesse werden alle Beteiligten aktiv eingebunden, was zu einer stärkeren Identifikation mit dem Ort führt und  für eine langfristige Bindung sorgt. Das Thema Beteiligung ist in der Immobilienentwicklung ein neuartiger Schlüssel, der weit über die reine Gebäudeplanung hinausgeht. Wir brauchen Orte, die zu Treffpunkten für die Gemeinschaft werden und den sozialen Zusammenhalt fördern. Diesem gesellschaftspolitischen Bedarf kann die Immobilienbranche aufnehmen, um sich so im Zuge ihrer Projektrealisierung unumstößliche Argumente zu verschaffen, die sich aktiv gegen Bauverzögerungen und behördliche Hürden richten. Eine moderne Projektentwicklung sollte daher einen großen Wert darauf legen, ihr Placemaking mit sozialem Nutzen für die Gemeinschaft zu verbinden.

Zukunftsaussichten und die Rolle von Placemaking in der Immobilienwirtschaft

In der aktuellen Zeit des Wandels muss sich die moderne Projektentwicklung bewusst sein, die städtischen Räume an die Bedürfnisse der Zukunft anzupassen. Placemaking in Berlin und anderen urbanen Zentren wird in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen, denn die Herausforderungen, vor denen unsere Städte stehen – Klimawandel, Urbanisierung und der Druck auf den Wohnungsmarkt – erfordern nachhaltige und flexible Lösungen.

Placemaking im Real Estate eröffnet die Möglichkeit, städtische Ressourcen effizient zu nutzen, während es gleichzeitig neue wirtschaftliche Impulse setzt. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie wir Ihre Stadt oder Ihr Viertel neu beleben können, besuchen Sie uns auf www.nounicornyet.com